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Q
QuacksalberWenn wir krank darniederliegen, hoffen wir, nicht an einen solchen zu geraten. Das Wort für einen stümperhaften Arzt kommt vom niederländischen »Kwakken« (schwatzen) und »zalf« (Salbe). Im Mittelalter wurden allerlei Wundermittel (Salben, Tinkturen, Pillen) von Marktschreiern angeboten. Der sehr erfolgreiche Wund- und Augenarzt: Dr. Johannes Andreas Eisenbarth (1663-1727) galt (völlig zu unrecht) als Urtypus dieses »Quacksalbers«: Sein »Balsamischer Haupt-, Augen- und Gedächtnisspiritus«, ein Wundertonikum gegen Augenleiden, Kopfschmerzen, Ohrensausen, Schwindelgefühle etc. war ein Verkaufsschlager und kostete nur 12 Groschen das Lot. Ihm wurde sogar ein Volkslied gewidmet:
»Ich bin der Doktor Eisenbarth,
kurier die Leut' nach meiner Art.
Kann machen, daß die Blinden gehn,
und daß die Lahmen wieder sehn
...
Das ist die Art wie ich kurier,
sie ist probat, ich bürg dafür;
Daß jedes Mittel Wirkung tut,
schwör ich bei meinem Doktorhut«.
Ebenfalls möglich ist aber auch die Herkunft des Begriffes vom »Quecksilber«, das im Mittelalter in Salben und Pflastern beispielsweise als Mittel gegen die Syphilis vertrieben wurde.
Quadratur des KreisesDas bereits bei Hippokrates von Chios (um 460-370 a.C.) und den Pythagoræern gestellte Problem erfordert die Konstruktion eines zu einem vorgegebenen Kreis flächengleichen Quadrates. Das ausschließlich mit Zirkel und Lineal zu bewerkstelligen, wurde als unmöglich bewiesen. Es gibt allenfalls mathematische Näherungen, die bis auf die sechste Kommastelle genau sind. Heute bringen wir damit zum Ausdruck, daß etwas unserer Meinung nach unmöglich ist.
QuantensprungManch Politiker redet oft und gern von einem solchen, wenn er irgendwas vermeintlich »Wichtiges« durchgesetzt hat. In der Physik hingegen ist dies die kleinstmögliche Veränderung überhaupt: Wenn ein Atom ein Photon aufnimmt, ändert dieses seinen Energiegehalt - und das tut es ohne Zwischenstufen, weshalb von einer sprunghaften Veränderung die Rede ist. Eigentlich meint unser Staatsmann aufgrund einer falschen Übersetzung des englischen »quantum jump« einen »großen Sprung« - betrachtet man allerdings die üblichen »Reformen«, die uns unsere Volkstreter wieder und wieder zumuten, ist diese Metapher - wenngleich ungewollt - fast schon wieder zutreffend...
QuarantäneWenn die Franzosen einen Kranken absonderten, geschah das wohl für 40 Tage. »Quarante« heißt »Vierzig« und die »quarantine« war eine 40tägige Hafensperre für Pestschiffe.
Quarre...nannte man einst, als Französisch noch Konversationssprache war, ein unzufrieden murrendes oder weinendes, quengelndes Kind. Später wurde die »Göre« draus, heute heißen ja alle Kinder einfach nur noch »Kids«.
Quartalssäufer...nennen wir jemanden, der selten, dann aber heftig trinkt: Es waren wohl die Handwerksgesellen, die eigentlich recht solide lebten, aber bei ihren vierteljährlichen Innungsversammlungen die Sau rausließen. Bei den Zunfttreffen gab es nämlich Freibier, das aus Strafgeldern bezahlt wurde.
Quasselstrippe...nennt die »Berliner Schnautze« Menschen, die das Schwatzen partout nicht lassen und nur mit allergrößter Mühe einmal den Mund halten können. Ursprünglich ging es hier - angelehnt an die »Tratschtante« - vornehmlich um weibliche Personen, die bekanntermaßen schon lange vor der Erfindung des Handys stundenlang an der »Strippe«, der Telephonleitung aushalten konnten.
Quatsch mit Soße...nennen wir umgangssprachlich einen groben Unfug, Blödsinn, eine Unwahrheit, Unter- oder Übertreibung. Der »Quatsch« - lautmalerisch verwandt mit Matsch, Knatsch oder Patsch - stammt laut dem »Deutschen Wörterbuch« der Gebrüder Grimm aus dem Norddeutschen und ist eine breiartige Masse, übertragen auch ein dummes Geschwätz (quatschen). Wegen der sprachlichen Ähnlichkeit war es vom ursprünglichen »Quatsch nicht krause« (wirr) bis zur Verballhornung wohl nicht mehr allzu weit. Die Soße steht zudem noch für eine Extra-Portion Unsinn.
QuengeleiDas Substantiv zum Verb »quengeln« leitet sich vermutlich als Iterativ-Intensiv-Bildung ab vom mittelhochdeutschen »twengen« (zwängen, drücken, bedrängen, nötigen).
Querbeet...meint »in alle Richtungen, durch alle Gesellschaftsschichten hindurch«. Das Wort für »gemischt, von allem etwas, nicht festgelegt« erklärt sich eigentlich fast von selbst: Man muß dazu einfach nur mal Quer durch einen Schrebergarten gehen, in dem auf jedem Beet was anderes wächst... Eine ganz ähnliche Bedeutung hat auch »querfeldein«.
QuerkopfDas dem Mittelhochdeutschen entlehnte Adverb »quer« meint ursprünglich eine Position oder Bewegung, die im rechten Winkel zur Längsachse liegt, später allgemein etwas, das vom Gewünschten abweicht. Das Wort findet sich im heutigen Sprachgebrauch sowohl in seiner ursprünglichen, wie in übertragener Bedeutung. Der »Querkopf« ist also jemand, der sich nicht einfach unterordnet, sondern immer versucht, einen anderen Weg zu gehen.
Querulant...nennen wir jemanden, der die eigene Partei öffentlich kritisiert. Schon im römischen Recht unterschied man die »quæromonia« - das Leid über tatsächliches - und die »querela« - die Beschwerde über vermeintlich erlittenes Unrecht. Seit dem Mittelalter versteht man unter einem »Querulus« einen nörgelnden Antragsteller, der die Gerichte belästigt.
QuintessenzBei allem, was immer wir tun, sollten wir danach streben, das Wesentliche, Entscheidende - die Quintessenz (lateinisch »Quinta essentia« - das fünfte Seiende) zu erkennen: Aristoteles (384-322 a.C.) meinte, daß nicht nur die vier Grundelemente Feuer, Wasser, Erde und Luft, sondern auch ein fünftes Element »Äther« existiere. Jenes durchdringe die anderen vier und bilde gleichzeitig deren Grundlage. Auch den »Lapis philosophorum« - den »Stein der Weisen«, mit dessen Hilfe sich alles herstellen ließe, vermuteten die Alchimisten in diesem »fünften Element«.
Quitt sein...kommt aus dem Lateinischen, wo »quitte« sovielwie »frei, unbelastet, ohne Rechtspflicht, kostenlos, ledig, nichts mehr schuldig sein« bedeutet. Auch unser Zahlungsbeleg, die »Quittung« hat diesen Ursprung.
QuizDer Sprachforscher und Linguist Charles Berlitz erklärt in seinem Buch »Die wunderbare Welt der Sprachen«: Das Wort »Quiz« wurde 1791 in Dublin ausdrücklich für den Zweck erfunden, eine Wette zu gewinnen. Ein Theaterdirektor namens Daly schloß bei einem Gläschen Wein eine Wette ab, er könne in einer Nacht die Sprache um eine neue Wortschöpfung bereichern. Am nächsten Morgen sah man überall auf Straßen und Gebäuden das Wort »Quiz«, wodurch Daly seine Wette gewann. Neben dieser Anekdote gibt es auch andere Deutungen, die den Ursprung im lateinischen »Qui es?« (Wer bist du?) oder der englischen »question« (Frage) vermuten.
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